Zu den unbestreitbaren Essentials der Kammermusik gehören die vier Kompositionen, die das Ensemble Wien Berlin 2002 zu seinem 20-jährigen Geburtstag für CAMPANELLA MUSICA eingespielt hat. Und sie sind essentiell, weil die klassische Quintettbesetzung stets wesentliche Kondensate bietet – ganz gleich, ob es sich bei den Werken um die verbindlicheren Linien eines Franz Danzi, die abstrakten Gebilde eines Avantgardisten oder, wie im vorliegenden Fall zunächst, um Kompositionen für eine mechanische Orgel handelt, die von der Hand eines Kenners für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott einrichtet wurden.

Eben diese Drei Stücke für eine mechanische Orgel (KV 594, 606 und 616) aus Mozarts letztem Lebensjahr gewinnen durch Hansjörg Schellenbergers Einrichtung eine Transparenz, die die Kühnheit der harmonischen Konzeption in all ihrer Intensität hervortreten läßt und sich daher, so ungewöhnlich es auch scheinen mag, mit dem ersten voll und ganz zwölftönigen Werk Feder verbinden lassen: Das Bläserquintett op. 26 aus dem Jahre 1924 beendete für Arnold Schönberg die Suche nach einem Weg aus der expressionistischen Atonalität und eröffnete neue Aussichten, die zwar noch lange kontrovers diskutiert wurden, für die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts aber ohne jede Frage Essential waren.

Tracklisting

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
(bearbeitet von Hansjörg Schellenberger)
01 1. Adagio und Allegro in f für ein Orgelwerk KV 594
02 2. Andante in f für eine Orgelwalze KV 616
03 3. Allegro und Andante (Fantasie in f) für ein Orgelwalze KV 608

Arnold Schönberg (1874-1951)
Quintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott op. 26
04 1. Schwungvoll
05 2. Anmutig und heiter. Scherzand0
06 3. Etwas langsam (Poco Adagio)
07 4. Rondo

TT 59:05

Künstler

Ensemble Wien Berlin
Wolfgang Schulz, Flöte
Hansjörg Schellenberger, Oboe
Herbert Täubl, Klarinette
Milan Turković, Fagott
Stefan Dohr, Horn